Demonstration am 30.01. in Hannover

Die KJS plant einen Bustransfer zu der Demo. Wer mitfahren möchte, bitte Anmeldung unter info@kjs-siegerland-wittgenstein.de

Aufruf der Landesjägerschaft Niedersachsen:

Informationen zur Demonstration „Jetzt geht’s ums Ganze – Jagd sichern, Natur bewahren“ am 30. Januar 2025 in Hannover
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wie ich Euch bereits im Vorfeld angekündigt habe, hat sich das Präsidium der Landesjägerschaft
Niedersachsen e. V. (LJN) nach Abschluss eines Dialogprozesses mit dem grün geführten
Landwirtschaftsministerium (ML) und ausführlichen Hintergrundgesprächen mit den
Regierungsfraktionen zur geplanten Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes (NJagdG)
entschlossen, alle Jägerinnen und Jäger am 30. Januar 2025 zu einer Demonstration nach
Hannover zu rufen.
Im aktuellen Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen wurde vereinbart, das bestehende
Jagdrecht im Dialog mit uns zu überprüfen, obwohl das NJagdG erst im Jahre 2022, also vor nicht
einmal drei Jahren, mit großer Mehrheit geändert und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst
wurde. Am Ende von drei Dialogveranstaltungen müssen wir feststellen, dass dieser Dialog
einseitig war. Wir haben unsere Ablehnung einer Novelle zwar deutlich formuliert, aber trotzdem in
jedem einzelnen Punkt in der Sache diskutiert und argumentiert. Es wird aber nun deutlich, dass
man unseren fachlichen Ausführungen und Argumenten kaum Gehör schenken wollte.
Bestätigt wurde dies noch einmal am 16. Dezember 2024. An diesem Tag fand im
Niedersächsischen Landtag eine öffentliche Diskussionsveranstaltung der grünen Landtagsfraktion
zum geplanten neuen NJagdG statt.
Während dieser Diskussion wurde offenkundig, dass diese Ministerin sich bei ihren Vorstellungen
zur Novelle des Jagdgesetzes von Tierrechtlern vor den Karren spannen lässt, deren eigentliches
Ziel die Abschaffung der Jagd in Gänze vorsieht. Diese Gruppierungen betrachten folgerichtig die
Novelle nur als eine Etappe auf diesem Weg.
Angesicht dieser Ausgangslage sollte jede Jägerin/jeder Jäger über die Grenzen
Niedersachsens hinaus wissen, dass es jetzt ums Ganze geht.
Der wohl gravierendste Punkt:
Die zuständige Ministerin Miriam Staudte will die Ausbildung und Prüfung unserer
Jagdhunde an lebenden Tieren und die Haltung dieser Tiere grundsätzlich verbieten, um
anschließend auf dem Verordnungswege Ausnahmen zuzulassen.
Fakt ist: Alle drei Ausbildungsmethoden – Schwarzwildgatter, Schwimmspur und Schliefenanlage
– wurden von den zuständigen Mitarbeitern des Ministeriums begutachtet und es wurden keine
tierschutzfachlichen Bedenken geäußert. Bei zwei dieser Vorführungen war die Ministerin selbst
anwesend.
Für uns ist klar: Die gut ausgebildeten brauchbaren Jagdhunde bilden eine zentrale und tragende
Säule einer tierschutzgerechten Jagdausübung. Wenn diese Ausbildung nicht gegen den
Tierschutz verstößt, muss sie grundsätzlich erlaubt bleiben und kann dann in der Durchführung
über Verordnungen im Detail geregelt werden. Als Begründung für die geplanten Änderungen führt
die Ministerin auch keine tierschutzrechtlichen Bedenken an, sondern ihr Argument lautet: „Das ist
gesellschaftlich nicht mehr gewollt.“
Wir halten dagegen und sagen: „Was ihr da vorhabt, das ist wieder einmal Politik gegen den
ländlichen Raum und die Menschen die dort leben!“
Man weiß genau, dass man die Jägerinnen und Jäger bei vielen Fragen braucht: Ob es bei der
Bekämpfung von invasiven Arten, beim Wiesenvogel- und Bodenbrüterschutz, bei der Bejagung
der Nutria zum Hochwasser- und Deichschutz, bei der Bekämpfung der ASP oder auch beim
klimabedingten Waldumbau ist. Trotzdem will man uns unsere Arbeit mit neuen Regeln nicht nur
erschweren, sondern unmöglich machen. Das werden wir nicht hinnehmen!
Unsere durch viele geführte Gespräche genährte Hoffnung, dass sich die SPD-Fraktion von diesen
rein ideologisch begründeten Verboten klar und unmissverständlich distanziert, hat sich leider nicht
erfüllt. An dieser Stelle müssen wir mit Bedauern feststellen, dass die SPD den grünen
Koalitionspartner beim Thema Jagd das Feld bis jetzt unkommentiert überlässt.
Unsere Demonstration „Jetzt geht’s ums Ganze- Jagd sichern, Natur bewahren!“ beginnt am
30. Januar 2025 um 10.00 Uhr am Schützenplatz in Hannover (Navi: Bruchmeisterallee 1A,
30169 Hannover). Busse können auf dem Schützenplatz parken. Teilt mir bitte zur Information
der Versammlungsbehörde und für unsere Organisation bis zum 15. Januar 2025 die
ungefähre Anzahl der Busse mit, die aus eurem Bundesland nach Hannover kommen. Am
Schützenplatz wird die Auftaktkundgebung stattfinden, bevor wir in orangefarbener
Warnkleidung zum fußläufig ca. 1 km entfernten Niedersächsischen Landtag aufbrechen. Alle
Teilnehmer werden gebeten, wenn verfügbar, für die Kundgebung ein Jagdhorn mitzubringen. Wir
bitten darum, vom Mitführen lebender Tiere, hier insbesondere von Jagdhunden, abzusehen.
Bitte weist alle Teilnehmer im Vorfeld darauf hin, unbedingt Ihre Kleidung sowie mitzuführende
Taschen, Rucksäcke usw. auf gefährliche Gegenstände, Waffen und Munition zu überprüfen
und diese ggf. vollständig zu entfernen. Das Mitführen von Waffen oder sonstigen gefährlichen
Gegenständen bei einer öffentlichen Versammlung ist verboten und kann ggf. strafrechtlich verfolgt
werden.
Derzeit erstellen wir gemeinsam mit einer Agentur Plakate und Banner für die Veranstaltung. Die
Plakate stellen wir Euch in einer angemessenen Anzahl vor Ort zur Verfügung.
Vor dem Niedersächsischen Landtag wird gegen 11.00 Uhr die Hauptkundgebung stattfinden.
Neben dem Präsidenten der LJN und des Deutschen Jagdverbandes (DJV) Helmut Dammann-
Tamke sind Redner befreundeter, ebenfalls betroffener Interessenverbände und der
Regierungsfraktionen vorgesehen. Das Ende der Veranstaltung ist für ca. 13.00 Uhr am
niedersächsischen Landtag geplant.
Geplant ist die Verpflegung für Teilnehmer der Demonstration am Sammelplatz (Schützenplatz).
Zur Information über die Art und den Umfang aller geplanten Änderungen sende ich anbei eine
Zusammenfassung (Stand September 2024). Im Rahmen des letzten Dialoggespräches konnten
abweichend von dem vorliegenden Papier folgende Punkte mit dem ML einvernehmlich gelöst
werden:
§3 Duldung von Wildrettungsmaßnahmen
§24 Töten von Hunden und Katzen
§24 Ermächtigungsgrundlage für die oberste Jagdbehörde, die Meldungen der
Fallenstandorte (Koordinaten) an die Jagdbehörde zu regeln
Liebe Kolleginnen und Kollegen, fast genau 10 Jahre nach der eindrucksvollen Demo in Düsseldorf
ist es offensichtlich wieder notwendig, dass wir ein deutschlandweites Signal der Geschlossenheit,
dieses Mal aus Hannover, senden. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem jede Jägerin und
jeder Jäger etwas dazu beitragen kann, dass die Jagd zukunftsfähig bleibt.
Wir setzen auf Eure Unterstützung! Wir sind überzeugt, dass wir die richtigen Argumente auf
unserer Seite haben! Darum braucht es jetzt ein Zeichen der Stärke, damit die Politik in
Niedersachsen und ganz Deutschland doch noch ein Einsehen hat und versteht.
Wir sehen uns am 30. Januar 2025 in Hannover!

Mit freundlichen Grüßen
und Waidmannsheil
Johanshon
Geschäftsführer
Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.